Palmöl aus Brasilien: Bevölkerung fordert geraubtes Land zurück und Schutz vor Gewalt

04.05.2024 10:38
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Eine Gruppe von Indigenen protestiert mit einem großen Banner auf einer Straße in einer Stadt: Aufschrift des Banners: Die Völker Tembé und Quilombola des Tales des Acará schreien. BBF tötet uns. BBF raus aus unserem Territorium Protestdemo der indigenen Tembé gegen die Gewalt und den Landraub der Palmölfirma Brasil Biofuels (BBF) in Belém (© Movemento IRQ)
Zwei Frauen hinter einem hohen Gittertor werden von einem Wachmann kontrolliert. Aufschrift auf Firmenschild: Agropalma. Kontrolle des Zugangs zum Friedhof Nossa Senhora da Batalha. Privatbesitz Mit Gittertoren und Wachpersonal versperrt und kontrolliert Agropalma den Menschen die Bewegungsfreiheit - selbst zum Friedhof (© Avispa Mídia)
Eine Gruppe von Personen bei einem Treffen in einer offenen Hütte Vertreter von Rettet den Regenwald gemeinsam mit CIMI, FASE und WRM besuchen Gemeinde wegen die Menschenrechtslage im Acará-Tal, Pará, Brasilien (© Maia Schenck)
Zirka 50 Personen posieren für ein Gruppenfoto Vertreter von Rettet den Regenwald gemeinsam mit CIMI, FASE und WRM bei einem Treffen mit Indigenen und Quilombolas im Acará-Tal, Pará, Brasilien (© Salva la Selva)

Im Osten des brasilianischen Amazonasgebietes breiten sich Ölpalm-Plantagen aus. Die Bevölkerung klagt, dass sich Palmölkonzerne große Landflächen angeeignet haben. Die Menschen fordern ihr angestammtes Land zurück und fordern die Behörden auf, sie vor Gewalt und Übergriffen zu schützen.
Appell

An: Präsident Lula da Silva; Ministerium für indigene Völker; Nationale Stiftung für indigene Völker FUNAI; Nationales Institut für Kolonisierung und Agrarreform INCRA; Nationaler Menschenrechtsrat

„Der brasilianische Staat muss seinen verfassungsmäßigen Pflichten nachkommen, die Landrechte anerkennen und für Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit sorgen“

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In der Region Vale do Acará im Bundesstaat Pará liegt das Zentrum der expandierenden brasilianischen Palmölindustrie. Rettet den Regenwald hat das Gebiet im Osten des Amazonasgebietes besucht, mit den Menschen gesprochen und Hilfe vereinbart.

Die dort lebenden indigenen Tembé und Turiwara, aber auch Quilombolas – das sind Nachfahren versklavter Menschen aus Afrika, leben eingezwängt zwischen Ölpalm-Plantagen und werden drangsaliert. Sie beklagen Landraub, Zwangsvertreibung und massive Gewalt.

Die größten Plantagenbetreiber sind die Konzerne Agropalma und Brasil Biofuels (BBF), die allein 2.400 km2 Land kontrollieren, das ist so groß wie Berlin, Hamburg, München und Köln zusammen.

Viele der Grundstücke im Regenwald stammen offenbar aus der Aneignung der angestammten Territorien der indigenen und Quilombola-Gemeinden. Gerichte haben mittlerweile Landtitel für Hunderte km2 Land von Agropalma als unrechtmäßig annulliert, aber bisher nicht an die lokalen Gemeinschaften zurückgegeben.

Diese werden weiter unter Druck gesetzt, verfolgt, in ihrer Bewegungsfreiheit und Lebensweise massiv eingeschränkt. Gewalt, Demütigungen, Rassismus, Morddrohungen und Kriminalisierung sind alltäglich – und bereits mehrere Schwerverletzte und Tote zu beklagen.

Dahinter sollen bewaffnete private Sicherheitsdienste der Firmen, lokale Polizisten und kriminelle Banden stecken. Die Firmen bestreiten sämtliche Vorwürfe von Gewalt und Landraub und beanspruchen die Flächen weiter.

Die Tembé und Quilombola zeigen die strukturelle Gewalt an und fordern die Rückgabe ihrer angestammten Territorien. Sie bitten uns um internationale Hilfe, Aufmerksamkeit und Solidarität.

Der brasilianische Staat muss seinen verfassungsmäßigen Pflichten nachkommen, ihre Landrechte anerkennen und für Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit sorgen.

Zur Petition

Alleine kann ich nur verlieren, aber gemeinsam sind wir stark.
Wer mehr über mich erfahren will, dem empfehle ich meine Bücher

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