3.7.2.1.1.War der Dualismus der Bogomilen etwas Neues?

03.03.2023 07:08 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2023 10:17)
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Den Bogomilen, denen man bis heute vorhält, sie hätten das dualistische System des christlichen Glaubens, welches man später bis hinein der Katharer und Hugenotten wiederfindet, sind eine Gruppe, die sich im 10.Jahrhundert in Bulgarien bildet. Ihr Gründer soll ein gewisser Dorfpfarrer Bogomil gewesen sein, der die Christianisierung Osteuropas massgeblich mit beeinflusste.

Die Beginne hiervon werden daher meist bereits auf das 7.Jhd. datiert, weil zu dieser Zeit Kahn Asparuch vom Grossbulgarischen Reich an der Wolga, also im heutigen Russland, sich hier niederließ. Also soll der Dualismus ursprünglich aus Russland stammen.

Einmal abgesehen davon, dass uns bereits die Evangelien und die Paulusbriefe den Teufel als Gott dieser Welt und Fürst dieser Welt vorstellen:

Joh 12,31 Jetzt ergeht das Gericht über diese Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden.

2Kor 4,4 den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.

Schriften also, die deutlich früher entstanden sind, so erscheint es mir auch durchaus fragwürdig, ob es zu dieser Zeit überhaupt eine Christianisierung des Gebietes des heutigen Bulgariens gegeben hat.

Immerhin treffen bereits im Jahr 314 n.Chr, Kaiser Konstaninus der Grosse als Kaiser des Westens und Kaiser Lucinius als Kaiser des oströmischen Reiches, das später Byzanz und heutige Bulgarien die Entscheidung im Rahmen der Mailänder Vereinbarung, dass das Christentum Staatsreligion geworden sein soll.

Brachten die Bogomilen daher überhaupt etwas Neues?

Alleine kann ich nur verlieren, aber gemeinsam sind wir stark.
Wer mehr über mich erfahren will, dem empfehle ich meine Bücher


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